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Friede, teurer Götterfunken - LC Köln-Vitellius lässt Afghanistan nicht im Stich

Wie froh waren wir, geradezu stolz darauf, dass es 77 Jahre keinen Krieg in (Mittel-) Europa gegeben hat. Abgesehen von denen, die jetzt lauthals verkünden, die guten Beziehungen, Handel und Kulturaustausch mit Russland seien ein Fehler gewesen und die schon immer gewusst haben, das Russland eines Tages die Ukraine überfallen werde, sind die meisten von uns doch aus allen Wolken gefallen, als es plötzlich knallte. Der LC Köln-Vitellius nahm den Knall zum Anlass, sich auf Bertha von Suttner zu besinnen, die Friedensnobelpreisträgerin. Mit ihrem 1869 veröffentlichten pazifistischen Roman „Die Waffen nieder!“ erregte sie damals in ganz Europa großes Aufsehen, und sie wurde in der Folge zu einer der prominentesten Vertreterinnen der Friedensbewegung.

Sehr nachhaltig waren ihre Bemühungen leider nicht. Nur wenige Wochen nach ihrem Tode 1914 brach der erste Weltkrieg aus, dem zwei Jahrzehnte später der noch länger dauernde und noch verheerendere zweite Weltkrieg folgte. Der Ausbruch des Ukraine-Krieges war nun der Anlass für unseren LF Reinhard Hackler, die Sopranistin Daniela Bosenius und die Pianistin Julia Diedrich das Leben und Wirken von Bertha von Suttner in einem eindrucksvollen Rezital mit dem Titel: „Friede, teurer Götterfunken“ musikalisch nachzuzeichnen.

Selbstverständlich hat auch der LC Köln-Vitellius für die Ukraine-Flüchtlinge gespendet. Diese Benefizveranstaltung war jedoch bewusst einem anderen geschundenen Land gewidmet, das durch die Ereignisse in Europa total aus dem Fokus verdrängt worden ist: Afghanistan. Nachdem die internationale Staatengemeinschaft das Land im vergangenen August wieder den Taliban überlassen hat, von denen sie es vor zwanzig Jahren befreit hatte, ist es wirtschaftlich total zusammengebrochen, was zum Ausbruch einer regelrechten Hungersnot geführt hat. Unter den wenigen in Afghanistan noch tätigen NGOs befindet sich der Afghanische Frauenverein e.V., der vor dreißig Jahren von in Deutschland lebenden Afghaninnen ins Leben gerufen wurde. 2002 war der LC Köln-Vitellius unter den ersten, die Afghanistan beim Wiederaufbau helfen wollten, und er unterstützt seitdem als Dauer-Activity ein Projekt des Afghanischen Frauenvereins: die Roschani-Mädchenschule in Ghazni. Die Schule hat heute rund 500 Schülerinnen, und so gut wie alle Absolventinnen studieren oder haben einen Beruf ergriffen.

Am Ende des Rezitals nahmen den Applaus des Publikums entgegen: Heinz Peters, Präsident des Clubs, Reinhard Hackler, Rezitator, Daniela Bosenius, Sopranistin, Julia Diedrich, Pianistin, Rona Mansury, Afghanischer Frauenverein und Gunther Nogge, Afghanistan-Fan.

Und wenn uns jemand fragt, ob es angesichts der Rückkehr der Taliban überhaupt noch Sinn macht, Afghanistan zu unterstützen, dann sagen wir: Ja, jetzt erst recht! Nicht der Taliban wegen, sondern wegen der Menschen, die unter den Taliban leiden. Wenn auch Sie den Menschen in Afghanistan helfen wollen, ihre Lebensgrundlage zu sichern, dann unterstützen Sie den Afghanischen Frauenverein e.V

Nähere Informationen finden Sie unter: www.afghanischer-frauenverein.de

Spendenkonto: Commerzbank Koblenz
IBAN: DE28 5708 0070 0680 8505 00