Aktivitäten

50 Jahre Lions Club Köln-Vitellius

Als vierter Lions Club in Köln wurde 1967 der LC Köln-Vitellius gegründet. Entsprechend der damaligen Tradition der Kölner Clubs nahm man bei der Namensgebung auf den römischen Ursprung der Stadt Bezug und wählte Aulus Vitellius als Namenspatron, den römischen Kaiser, der in Köln, und zwar im Vierkaiserjahr 69, auf den Schild gehoben wurde. Nach dem Willen der Gründerväter sollte der neue Club mehr durch Kunst und Wissenschaft als durch Kommerz und Industrie geprägt sein. Und tatsächlich gelang es, namhafte Persönlichkeiten aus Kunst, Literatur, Musik und Wissenschaft für den Club zu gewinnen wie den Bildhauer Georg Meistermann, den Sachbuchautor Rudolf Pörtner, den Domorganisten Michael Schneider oder den Nuklearchemiker Wilfried Herr. Vertreten waren Mediziner und Juristen, Wirtschafts- und Naturwissenschaftler, Ingenieure und Architekten, Journalisten und Offiziere sowie Vertreter beider christlichen Konfessionen. Zu den Mitgliedern des Clubs gehören, bzw. gehörten die Gründer und Direktoren Kölner Einrichtungen wie der Diakonie Michaelshoven, der Kunsthochschule für Medien und der Kölner Malakademie, des Kölnischen Stadtmuseums und der Musikhochschule Köln, Vorstände verschiedener großer Unternehmen sowie der Intendant der Deutschen Welle.

Abb.1: Die Activities des LC Köln-Vitellius sind meist musisch ausgerichtet.

Entsprechend der Zusammensetzung des Clubs waren auch die Activities meist musisch ausgerichtet. So fanden immer wieder Benefizkonzerte statt, oft in Kölner Kirchen, aber auch an außergewöhnlichen Orten wie dem Elefantenhaus des Kölner Zoos oder dem Lichthof des Zoologischen Forschungsmuseums Alexander Koenig in Bonn. Erwähnenswert sind auch die von Clubmitgliedern kreierten Rezitale etwa zu Hermann Hesse oder Annette von Droste zu Hülshoff sowie das Festspiel aus Anlass des 2000. Geburtstags von Agrippina der Jüngeren, das der Club 2015 im Praetorium aufführte.

Abb.2: Agrippina d.J. und Kaiser Vitellius, dargestellt von Mitgliedern des LC Köln-Vitellius.

Langzeitförderungsprojekte des Clubs waren bzw. sind die Diakonie Michaelshoven, die Hochschule für Musik und Tanz Köln und die Roschani – Mädchenschule in Ghazni/Afghanistan. Projekte in Entwicklungsländern Afrikas und Asiens sind dem Club ebenso wichtig wie die Unterstützung Bedürftiger in Köln. Letztere wird in der Regel über einschlägige Organisationen abgewickelt, etwa den Weißen Ring e.V., die Kölner Tafel e.V, die Deubner – Stiftung, Miteinander leben e.V. oder Wünschdirwas. eV. Die Gesamtsumme der in den 50 Jahren geförderten Projekte lässt sich nicht mehr exakt ermitteln, sie liegt aber schätzungsweise um die 500.000 €.

Abb.3: Seit 16 Jahren unterstützt der Club regelmäßig eine Mädchenschule in Ghazni (Afghanistan)

Die Jubiläums – Charterfeier fand am 30. Juni im Kölner Hotel Maritim statt, und zwar im Restaurant Bellevue, sogenannt wegen der schönen Aussicht, die man von dort auf den Rhein und den Dom hat. Passend dazu hielt Dombaumeister Peter Füssenich den Festvortrag. Der an Lebens- und Mitgliedsjahren zweitälteste LF Achim von Dombois (Jahrgang 1926) berichtete aus der Clubchronik und VG Burkhard Lingenberg überbrachte die Grüße des Distrikts. Musikalisch umrahmt wurden die Wortbeiträge von LF Wilhelm Kemper, Klavier, und Prof. Anton Steck, Violone mit Stücken von Mozart und Schubert. Was von diesem Jubiläum bleibt, ist die Erinnerung an eine schöne Feier und eine weitere Spende für den Afghanischen Frauenverein e.V., den der Club bereits seit 2002 regelmäßig unterstützt. Sie ist ein Beitrag für den Bau einer neuen Schule in Kabul, die an den kürzlich verstorbenen Schirmherrn des Vereins Roger Willemsen erinnern soll.